Nach Ansicht von Bundesumweltminister Jürgen Trittin führen die jüngsten Klimaprognosen des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), die von einer beschleunigten Klimaerwärmung ausgehen, in drastischer Weise vor Augen, dass ein rasches Handeln der Staatengemeinschaft zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen notwendig ist. "Es gibt keinen Zweifel, dass der globale, vom Menschen mit verursachte Klimawandel mit allen seinen negativen Folgen wie Stürmen, Überschwemmungen, Dürren und anderen Naturkatastrophen immer schneller voranschreitet. Um die für Mensch und Umwelt verheerenden Auswirkungen zu begrenzen, ist die konsequente Umsetzung der Klimaverpflichtungen dringend erforderlich. Die jüngsten IPCC-Prognosen sind zugleich ein Signal für Den Haag, das Kyoto-Protokoll ratifizierbar zu machen und in der Folge zu echten Emissionsreduzierungen vor allem in den Industriestaaten zu kommen. Wer jetzt immer noch auf Schlupflöcher im Klimaprozess setzt, macht sich mitverantwortlich für die gravierenden wirtschaftlichen und sozialen Folgen, die eine Klimaänderung auslösen könnte", sagte er heute in Berlin.
Wissenschaftler des IPCC - einem zwischenstaatlichen Expertengremium der Vereinten Nationen zum Klimawandel -, die neue Klimaszenarien aufgestellt haben, sind zum Ergebnis gekommen, dass sich die mittlere Temperatur in diesem Jahrhundert um 1,5 bis 6 Grad Celsius erhöhen könnte. Dies ist deutlich mehr als noch im Bericht 1995 prognostiziert. Damals wurde für das 21. Jahrhundert ein Anstieg von 1,0 bis 3,5 Grad vorausgesagt.
Bundesumweltminister Jürgen Trittin bekräftigte die Absicht der Bundesregierung, Den Haag zu einem Erfolg zu führen. Deutschland habe seinen Kohlendioxidausstoß seit 1990 als eines der wenigen Industrieländer reduziert - um insgesamt über 15 Prozent. Mit dem im Oktober dieses Jahres verabschiedeten Klimaschutzprogramm sei das Ziel der Bundesregierung erreichbar, den CO2-Ausstoß bis 2005 um ein Viertel im Vergleich zu 1990 zu senken.