Umweltbundesamt bezieht erstes Gebäude in Dessau

06.10.2000
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 200/00
Thema: Ministerium
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
14. Wahlperiode: 27.10.1998 - 22.10.2002
Trittin: Umzug Symbol für umweltpolitische Bedeutung der neuen Länder

Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Umweltbundesamt

Das Umweltbundesamt (UBA) hat heute sein erstes Dienstgebäude an seinem zukünftigen Standort Dessau bezogen: Der restaurierte Wörlitzer Bahnhof wurde vom Staatshochbauamt Dessau an Bundesumweltminister Jürgen Trittin und UBA-Präsident Prof. Dr. Andreas Troge übergeben. "Das ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg der grössten deutschen Umweltbehörde von Berlin nach Dessau", betonten Trittin und Troge. Der Grundstein für den Neubau soll im Frühjahr 2001 gelegt werden. Bundesumweltminister Trittin würdigte die Leistungen im Umweltschutz im Osten in den letzten zehn Jahren und hob die Modellregionen in den neuen Ländern hervor. "Die Verlagerung des UBA nach Dessau ist auch ein Symbol dafür, dass das, was seit 1990 zwischen Rügen und Sächsischer Schweiz im Umwelt- und Naturschutz erreicht wurde, der Umweltpolitik des ganzen Landes neue Impulse gegeben hat."

Jürgen Trittin widersprach dem verbreiteten Eindruck, die neuen Länder hätten nur Mondlandschaften und umweltpolitische Altlasten in das vereinigte Deutschland eingebracht. "Viel mehr als dies zählt der ungeheure Natur- und Artenreichtum, der im Westen seines gleichen sucht. Mit dem Nationalparkprogramm von 1990 hat die DDR-Volkskammer in ihrer letzten Sitzung Grundlagen für den weiteren Schutz einzigartiger Naturräume zwischen Rügen und dem Erzgebirge geschaffen. Das Bundesumweltministerium stellt für diese einmaligen Landschaften insgesamt über 250 Millionen DM zur Verfügung. Sie werden einen grossen Beitrag bei der Schaffung eines Biotopverbundes leisten, der auf zehn Prozent der Fläche vorgesehen ist."

Mit Blick auf den Strukturwandel hob der Bundesumweltminister den Beitrag der neuen Länder für eine zukunftsfähige Energieversorgung hervor, die auf Effizienz, Windkraft und Kraft-Wärme-Kopplung setze. Trittin: "Der Atomausstieg ist dort längst vollzogen. Am früheren AKW-Standort Greifswald wird das Vorbild für die Energiewende in ganz Deutschland geliefert. Dort wird das Atomkraftwerk abgerissen und eines der modernsten Gaskraftwerke der Welt mit einem Spitzenwirkungsgrad gebaut."

Trittin und Troge wiesen darauf hin, dass die Bundesregierung beim Neubau des UBA mit gutem Beispiel vorangehen werde. "Es soll ein ökologisches Modellprojekt werden. Durch moderne Technik, den Einsatz erneuerbarer Energien und durchdachte Wärmedämmung soll der Energieverbrauch und damit der Ausstoss des klimaschädlichen Kohlendioxids um ein Drittel niedriger sein als bei üblichen Neubauten", sagte Trittin. Die hohen Anforderungen an die umweltfreundliche Gestaltung des Neubaus beruhten auf einer gründlichen Planung, in die viele Behörden und Interessenvertreter einbezogen seien. "Der Clou dabei ist, dass das neue, ökologisch vorbildliche Gebäude nicht teurer sein soll als ein herkömmlicher Bau," so UBA-Präsident Troge.

Vom restaurierten Wörlitzer Bahnhof aus wird der Vizepräsident des UBA, Kurt Schmidt, den weiteren Umzug des Amtes koordinieren. Das unter Denkmalschutz stehende ehemalige Bahnhofsgebäude wurde binnen neun Monaten restauriert. Es wird Teil eines grösseren Gebäudekomplexes sein, mit dessen Bau im kommenden Frühjahr begonnen wird. Nach der Fertigstellung im Jahr 2003 bietet er Platz für rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des UBA.

Die Verlagerung des UBA von Berlin nach Sachsen-Anhalt war 1992 von der unabhängigen Föderalismuskommission des Bundestages beschlossen worden. Ein Jahr später wurde Dessau als Standort ausgewählt, was durch einen Beschluss des Parlaments vom Mai 1996 schliesslich auch gesetzlich festgelegt wurde. "Ich bin froh darüber, dass wir jetzt in Dessau eine Aussenstelle haben. Die Jahre vom Umzugsbeschluss bis zur heutigen Einweihung waren nicht einfach. Es gab anfangs viele Verzögerungen und Vorbehalte auf beiden Seiten", sagte Troge. Der UBA-Präsident hob insbesondere die gute Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden hervor.

Hinweis: Ein Hintergrundpapier mit Informationen über das Umweltbundesamt und den Umzug nach Dessau kann bei der UBA-Pressestelle angefordert werden (Fax: 030/8903-2798, e-mail: jana.schmidt@uba.de).

06.10.2000 | Pressemitteilung 200/00 | Ministerium
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