OECD-Konferenz in Wien verabschiedet Leitlinien
In Wien haben heute Beratungen über eine umweltfreundliche und zukunftsfähige Gestaltung des Verkehrssystems in den Industriestaaten begonnen. Auf der dreitägigen Konferenz der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sollen Leitlinien verabschiedet werden, wie Mobilität und wirtschaftliche Entwicklung mit dem Erhalt und Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen in Einklang gebracht werden können. Die deutsche Delegation wird von der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Gila Altmann, geleitet.
Gila Altmann: "Verkehr ist umweltfreundlich, wenn er schadstoffarm und leise, klimaschonend und flächensparend sowie stadt- und sozialverträglich ist. Die Bundesregierung wird sich dieser Aufgabe stellen. Klimaschutz und Mobilität werden die ersten Schwerpunkte der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie sein." Trotz der erreichten Fortschritte bei der Senkung der Abgasemissionen befindet sich der Verkehr noch nicht auf diesem Weg. Die Rohölressourcen sind begrenzt, die Klimagasemissionen, insbesondere CO2 und Lärmbelastungen nehmen weiter zu. Die Lebensqualität in den Städten und die Zersiedlung der Landschaft hält unvermindert an.
Vor diesem Hintergrund hat die OECD vor fünf Jahren ein multilaterales Projekt gestartet, dass Leitlinien für einen "nachhaltig umweltverträglichen Verkehr (environmentally sustainable transport)" entwickeln sollte. An dem Projekt haben sich neben Deutschland auch Frankreich, Kanada, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Schweden und die Schweiz mit Fallstudien beteiligt. Bis zum Jahr 2030 soll der Kohlendioxidausstoß auf 20 Prozent gegenüber 1990 gemindert, Stickoxide und Kohlenwasserstoffe auf nur 10 % reduziert und Partikel (Dieselruß) um 55-99 Prozent sowie der Verkehrslärm auf 55-70 Dezibel tags bzw. 45 Dezibel nachts gesenkt werden.
Die Fallstudien belegen, dass die gesetzten Ziele erreicht werden können, aber dass das Umsteuern jetzt beginnen muss. Dafür ist ein Bündel von Maßnahmen notwendig: sparsame PKW, umfangreiche Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene und eine veränderte Siedlungsplanung.