E-Lkw: Klimafreundlicher Schwerlastverkehr
FAQs
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Weniger als 10 Prozent der Nutzfahrzeuge in Deutschland sind schwere Lkw mit 40 Tonnen Gewicht. Aber diese Flotte bringt rund 25 Prozent aller Fahrzeugkilometer und etwa 50 Prozent der Treibhausgasemissionen des Straßengüterverkehrs zusammen. Demnach kann viel fürs Klima getan werden, wenn wir die Emissionen einer sehr überschaubaren Anzahl von Fahrzeugen reduzieren. Transporte von der Straße auf die Schiene zu bringen, ist die beste Option für den Klimaschutz. Soweit aber Güterverkehr auf Straßen stattfindet, brauchen wir Alternativen, die gut für Klima und Umwelt sind. Für den Schwerlastverkehr sind E-Antriebe, Wasserstoff und Brennstoffzelle oder synthetische Kraftstoffe denkbare Optionen, sofern sie Strom aus erneuerbaren Energien nutzen.
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Die europäische Infrastrukturrichtlinie für alternative Kraftstoffe birgt aus ökologischer Sicht die beste Chance, um die Betankung und das schnelle Laden emissionsfreier Lkw zu fördern. Auch eine neue Eurovignetten-Richtlinie kann hier helfen. Vor allem emissionsbasierte Straßenbenutzungsgebühren können die Wirtschaftlichkeit sauberer Lastwagen maßgeblich stärken. Darüber hinaus gibt es EU-weit verschiedene Förderprogramme, die dazu beitragen können, Infrastrukturen in ganz Europa miteinander zu verbinden, zum Beispiel die Connecting Europe Facility.
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Das Bundesumweltministerium fördert seit vielen Jahren die Weiterentwicklung der Oberleitungstechnologie zur Elektrifizierung des Schwerlastgüterverkehrs. Die Technologie ist deshalb interessant, weil elektrische Antriebe sehr effizient sind, aber noch unklar ist, ob bei schweren Lkw eine Batterie als Energiespeicher ausreicht. Der O-Lkw "tankt" ohne anhalten zu müssen an kurzen Teilstrecken Strom nach und kann dann trotz kleinerer Batterie elektrisch weiterfahren, zum Beispiel zur Anlieferung in der Stadt. Die Technologie ist also eigentlich eine Art komfortables Schnellladesystem. Sie wäre auch kombinierbar mit anderen Lade- und Betankungsmöglichkeiten, etwa reinen Batterie-Lkw oder einer Wasserstoff-Brennstoffzelle.
- Förderung der Elektromobilität
- Fragen und Antworten zum eHighway (PDF barrierefrei, 101 KB)
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Bis 2024 werden insgesamt drei Teilstrecken gefördert: Neben dem Projekt eWayBW auf einer Bundesstraße in Baden-Württemberg laufen die Projekte ELISA und FESH auf Autobahnen in Hessen und Schleswig-Holstein. Dort sind bereits seit 2019 Oberleitungs-Lkw im realen Transportbetrieb im Einsatz. Das BMUV unterstützt alle drei Projekte beim Aufbau der Infrastruktur, beim Betrieb der Teststrecken sowie bei der begleitenden Forschung mit insgesamt rund 72,8 Millionen Euro. Das Land Baden-Württemberg beteiligt sich mit 1,2 Millionen Euro am landeseigenen Projekt.
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Für die Klimaschutzziele im Verkehr brauchen wir alle verfügbaren umweltfreundlichen Kraftstoff-Optionen. Strombasierte Kraftstoffe auf Basis von grünem Wasserstoff werden künftig unerlässlich sein, um den Verkehrsbereich vollständig klimaneutral zu gestalten. Erneuerbarer Strom ist aber ein kostbares Gut, das wir dort zuerst einsetzen sollten, wo es keine klimafreundlichen und effizienteren Alternativen als die direkte Stromnutzung gibt. Das trifft auf den Luftverkehr zu. Hier ist der Einsatz von strombasierten Kraftstoffen sehr sinnvoll, weshalb wir erstmals eine Quote für den Flugverkehr einführen wollen. Im Pkw-Bereich ist die Elektromobilität die effizienteste Alternative. Für Fahrzeuge, die bereits im Straßenverkehr rollen, setzt das BMUV auf alternative Kraftstoffe, sofern sie klima- und umweltfreundlich sind. Das können fortschrittliche Biokraftstoffe sein (beispielsweise aus Reststoffen wie Stroh und Gülle), Altspeiseöle, aber auch grüner Wasserstoff, der bei der Kraftstoffproduktion zum Einsatz kommt. Diese nachhaltigen Kraftstoffoptionen werden also auch im Schwerlastverkehr zum Einsatz kommen. Biokraftstoffe aus Nahrungsmitteln insbesondere aus Palmöl sind für uns keine nachhaltige Alternative.