Bundesweite Einführung und Optimierung der Erfassungssoftware für die ehrenamtliche Pflanzenkartierung als Datengrundlage für BfN-Aufgaben (FloraWeb, Rote Listen, Nationales Naturerbe, invasive Arten, Klimawandel)

Naturschutz

Projektlaufzeit
01.2007 - 12.2009

Forschungskennzahl
3507 86 070

Die Kartierung und Erfassung von Organismen steht in Deutschland traditionell auf einem überwiegend ehrenamtlichen Fundament. Dies gilt insbesondere für die Erfassung und Dokumentation der Flora. Die heute vorhandene Datenbasis zur Flora der Bundesrepublik Deutschland beruht im Wesentlichen auf dem Engagement ehrenamtlich tätiger Pflanzenerfasser. Auf diesem Datenbestand, der auf circa 14 Millionen Einzelbeobachtungsdaten fußt und heute im FloraWeb  online abrufbar ist, beruhen viele naturschutzfachliche Auswertungen für aktuelle (Nationales Naturerbe, Natura 2000) und permanente (invasive Arten, Klimawandel, Rote Listen) Fragestellungen.

Grundvoraussetzung für Nutzung und Auswertung ist es jedoch, dass der Datenbestand auch ständig aktualisiert wird. Dies ist nur möglich, wenn die unbezahlte und unbezahlbare ehrenamtliche Erhebungstätigkeit durch die im Vergleich kostengünstige Entwicklung und Bereitstellung entsprechender (Erfassungs-)Werkzeuge und Kom­munikationsstrukturen aufrechterhalten werden kann.

In der Erkenntnis, dass die großen Mengen anfallender Informationen zu Organismen EDV-technisch effektiv aufbereitet und verwaltet werden müssen, wurde vom BFN in den 1990er Jahren ein interaktives Programm zur Erfassung und Bearbeitung floristischer Daten (FlorEin) entwickelt, dessen letzte Version 1997 veröffentlicht wurde. Neben der EDV-technischen Lösung wurden in diesem Rahmen nationale Standards bezüglich Taxonomie und Geosystematik gesetzt.

Die noch auf dem Betriebssystem DOS basierende Software "FlorEin" muss jedoch heute als veraltet gelten und wird vor allem bei neuen Erhebungsvorhaben nicht mehr eingesetzt.

Abgesehen von einem deutschlandweiten Verbreitungsatlas haben die Verantwortlichen der regionalen Projekte vielfach kein besonderes Interesse daran, ihre Daten für übergeordnete Zwecke verfügbar zu machen. Manchmal wird dem behördlichen Naturschutz sogar mit Skepsis und Argwohn begegnet, da befürchtet wird, dass die Kontrolle über die Verwendung der Daten den eigentlichen Urhebern entgleiten könnte.

Um die in den letzten Jahren abbröckelnde Motivation der ehrenamtlichen Zuarbeit aufrecht zu erhalten und neue Partner zu gewinnen, war es dringend notwendig, eine moderne Erfassungssoftware bereitzustellen, über die gleichzeitig ein länder­übergreifend abgestimmter Erhebungsstandard gewährleistet wird.

Dies wird von allen regionalen Koordinierungsstellen für Artenkartierungen als wichtigstes Element eines Bundesbeitrags zur Förderung der ehrenamtlichen Kartierungsaktivitäten und als Voraussetzung für die ansonsten kostenlose Bereitstellung von Informationen über Verbreitung und Bestandssituation unserer Pflanzenarten gefordert.

Auf der Webseite Recorder 6 D  sind die wesentlichen Punkte zu Ziel, Entwicklungsstand und Anwendungsbereiche des Programms veröffentlicht.

https://www.bmuv.de/FB41

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