Projektlaufzeit
03.2012 - 10.2015
Forschungskennzahl
3711 92 236
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Die Landwirtschaft trägt zu den Emissionen klimawirksamer Gase sowie von Ammoniak und Nitrat in erheblichem Maße bei. Um den Einfluss der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung auf die Emissionen besser beurteilen zu können, wurden bestehende Modellansätze zur Abbildung von Stoffflüssen in landwirtschaftlichen Betrieben durch Teilmodelle im Marktfruchtbau und in der Milchviehhaltung weiterentwickelt. Ziel war es, spezifische, regional angepasste Maßnahmenoptionen auf Betriebsebene abzuleiten. Die Teilmodelle liefern erste Aussagen zu regional angepassten Maßnahmen zur Emissionsminderung für Ammoniak und Treibhausgase. Einen bedeutenden Einfluss auf die Nitratauswaschung haben die Überschüsse der Stickstoffbilanz und auch die Stickstoffdeposition. Das Ergebnis unterstützt die berechtigte Forderung nach der Hoftorbilanzierung als betriebliche Stickstoffbilanz. Die wichtigste Quelle für Treibhausgasemissionen der Modellbetriebe im Marktfruchtbau ist die mineralische und organische Stickstoffdüngung. Über den Einsatz von Stickstoff-Sensoren bei der Stickstoffdüngung können bis zu zehn Prozent mineralischer Stickstoffdünger eingespart werden. Eine Minderung der Ammoniakemissionen wurde durch eine erhöhte Stickstoffeffizienz aus Wirtschaftsdüngern erreicht, zum Beispiel durch emissionsarme Ausbringung von Gülle und durch den damit verbundenem geringeren Mineraldüngereinsatz. Ein hoher Anteil der Treibhausgasemissionen aus den Milchviehbetrieben entsteht bei der Futterbereitstellung (Feldwirtschaft, Zukauffuttermittel und Transporte), gefolgt von der enterischen Methanemission und Wirtschaftsdüngermanagement (Entmistungsintervalle, Lagerausführung, Lagerdauer). Als wesentliche Einflussfaktoren für die Ammoniakemissionen wurden die Milchleistung, die Wirtschaftsdüngerart (Gülle, Stallmist) und Art der Lagerung identifiziert. Um zukünftig Gesamtlandwirtschaftsmodelle auf Betriebsebene für eine Ableitung und Umsetzung spezifischer, regionaler Maßnahmenempfehlung einsetzen zu können, bedarf es einer weiteren Vertiefung der bestehenden Modellierungsansätze sowie einem verbesserten Zugang zu betrieblichen Daten.