Zu falschen Behauptungen über die Sicherheitsforschung des Bundesumweltministeriums

18.09.2009
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 311/09
Thema: Ministerium
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Sigmar Gabriel
Amtszeit: 22.11.2005 - 28.10.2009
16. Wahlperiode: 22.11.2005 - 28.10.2009

Zu Behauptungen aus Regierungskreisen, auch das Bundesumweltministerium lasse neue Reaktorlinien erforschen, erklärt der Sprecher des BMU, Michael Schroeren:

Die Behauptungen sind falsch und eine wissentliche Irreführung. Das Bundesumweltministerium lässt keine neuen Konzepte für Atomkraftwerke prüfen.

Richtig ist, dass das BMU bewerten lässt, inwieweit aus den sicherheitstechnischen Lösungen neuer Reaktorkonzepte Konsequenzen für in Betrieb befindliche Anlagen gezogen werden können. Diese Forschungen sind nicht darauf gerichtet, neue Reaktorlinien zu entwickeln, sondern die Sicherheit laufender Reaktoren zu verbessern.

Im Unterschied dazu dient das Forschungsprojekt des Bundeswirtschaftsministeriums dazu, Störfallberechnungen für Hochtemperatur-Reaktoren der Generation IV zu entwickeln. Es geht bei diesem Vorhaben gerade nicht darum, ob Sicherheitsmaßnahmen neuer Reaktortypen auf bestehende Anlagen in Deutschland übertragen werden könnten. Vielmehr geht es um die Besonderheiten von Reaktoren der Generation IV im Störfallverhalten, die auf deutsche Reaktoren nicht übertragbar sind. Deutschland ist aus der Hochtemperatur-Technologie längst ausgestiegen - lange vor dem offiziellen Atomausstieg von 2000.

Deshalb erschließt sich in keiner Weise der Sinn dieses Forschungsvorhabens für die Sicherheit der deutschen Atomkraftwerke. Nutznießer dieser Forschung sind allein diejenigen, die solche Reaktortypen bauen und exportieren wollen - auf Kosten des Steuerzahlers.

18.09.2009 | Pressemitteilung Nr. 311/09 | Ministerium
https://www.bmuv.de/PM4455
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