Staatssekretär eröffnet Carbon Expo in Köln
Der Staatssekretär im Bundesumweltministerium Matthias Machnig hat heute auf dem Kölner Messegelände die Carbon Expo 2008 eröffnet. Bis zum 9. Mai informieren Aussteller aus über 100 Ländern über Produkte und Dienstleistungen rund um Emissionshandel und Klimaschutz. Die Carbon Expo findet bereits zum fünften Mal in Köln statt.
"Der Erfolg der Messe zeigt, dass Klimaschutz schon lange nicht mehr ein Thema nur für Umweltpolitiker ist. Der Emissionshandel hat einen Kohlenstoffmarkt geschaffen, der wirksam Investitionen in Klimaschutzmaßnahmen im In- und Ausland fördert, und mit dem sich viel Geld verdienen lässt. Nach den jüngsten Schätzungen auf Basis der aktuellen Zahlen vom Frühjahr wird der Kohlenstoffmarkt in diesem Jahr um nahezu 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr wachsen, mit Transaktionen von 4,2 Milliarden Zertifikaten. Der internationale Markt wird damit 2008 bei gleich bleibenden Preisen ein Volumen von 63 Milliarden Euro erreichen", sagte Machnig.
Um diesen riesigen Markt langfristig weiterzuentwickeln, seien verlässliche Rahmenbedingungen nötig. Vor diesem Hintergrund begrüßte Machnig erneut die Vorschläge der EU-Kommission zur Zukunft des Emissionshandels für die Zeit nach 2012. "Entscheidend aber wird sein, dass es uns in den internationalen Klimaverhandlungen gelingt, ein vernünftiges Kyoto-Nachfolgeabkommen auszuhandeln. Ich bin sehr zuversichtlich, dass sich daran letztlich auch die USA konstruktiv beteiligen werden. Wir sind hierzu bereits in Kontakt mit einigen Bundesstaaten mit entstehenden oder bestehenden Emissionshandelssystemen und diskutieren Details möglicher Verzahnungen dieser Systeme."
Im Mittelpunkt der Messe und des begleitenden Konferenzprogramms stehen neben dem Emissionshandel die im Kyoto-Protokoll eingeführten "projektbezogenen Mechanismen". Unter "Joint Implementation" fallen Projekte, die zwischen zwei Industrieländern durchgeführt werden, die sich beide unter dem Kyoto-Protokoll auf ein Emissions¬reduktionsziel verpflichtet haben. Wenn ein Industrieland in einem anderen Industrieland ein Klimaschutzprojekt durchführt bzw. finanziert, kann es sich die daraus resultierenden Emissionsminderungen in Form von Minderungszertifikaten auf sein Reduktionsziel anrechnen lassen.
Der "Clean Development Mechanism" funktioniert ähnlich wie "Joint Implementation", wird jedoch gemeinsam von einem Industrieland mit Reduktionsverpflichtung und einem Entwicklungsland durchgeführt werden. Im CDM führt ein Industrieland in einem Entwicklungsland ein Klimaprojekt durch, das Emissionen einspart und kann sich die gesparten Einheiten auf seinem Konto gutschreiben lassen. In der Regel werden diese Projekte durch private Investoren durchgeführt, Zertifikate aus den Projekten können von emissionshandelspflichtigen Unternehmern im EU-Emissionshandel bis zum einem bestimmten Prozentsatz anstelle von EU-Berechtigungen genutzt werden. Dieses Instrument erweitert die Optionen der Unternehmen im Sinne eines kosteneffizienten Klimaschutzes.