Sechs ÖPNV-Unternehmen können Förderung beantragen
Sechs Öffentliche Nahverkehrsunternehmen können im kommenden Jahr beim Bundesumweltministerium Zuschüsse für die Anschaffung klimafreundlicher Hybrid-Busse beantragen. "Die Hybridbus-Technologie ist ein Meilenstein zur Effizienzsteigerung von Bussen im Öffentlichen Personennahverkehr. Sie hilft das Klima zu schützen und trägt zur Schadstoff- und Lärmminderung bei", sagte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel.
Das Bundesumweltministerium hatte im Juni dieses Jahres ein Interessenbekundungsverfahren für das Projekt "Hybrid-Busse für einen umweltfreundlichen ÖPNV" gestartet. Die Resonanz war noch größer als erhofft: insgesamt gingen 36 Interessenbekundungen ein. Die sechs Unternehmen mit den besten Konzepten können sich nun um einen Zuschuss für die Anschaffung von mindestens je zehn Hybrid-Bussen bewerben. Es handelt sich dabei um die Kölner und Leipziger Verkehrsbetriebe, die Mainzer Verkehrsgesellschaft, den Stadtverkehr Lübeck sowie die Hanauer Straßenbahn und die Kraftverkehrsgesellschaft Hameln. Das Fördervorhaben soll als Teil der Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums den Einsatz moderner Hybrid-Busse mit anspruchsvollen Umweltstandards im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) voranbringen.
"Gerade für Linienbusse im ÖPNV ist die Hybrid-Technologie viel versprechend, weil die Busse häufig stoppen müssen. Mit der neuen Technik kann ein wesentlicher Anteil der Bremsenergie zurück gewonnen und dann für den Betrieb eines Elektromotors zur Verfügung gestellt werden. Der Einsatz von Hybrid-Bussen kann durch die damit verbundene Kraftstoffeinsparung und Emissionsminderung einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten", sagte Sigmar Gabriel. "Wir wollen mit der Förderung auch ein Zeichen an die Industrie geben: Es lohnt sich, in die Hybrid-Technologie zu investieren. Mit den Zuschüssen wollen wir zugleich die Unternehmen dazu ermuntern, bei der Beschaffung auch auf Umweltaspekte zu setzen und damit ihrer Rolle als potenzielle Innovationstreiber gerecht zu werden."
Die geplante Förderung wird mit der Einhaltung anspruchsvoller Umweltstandards verknüpft. So müssen die Busse mindestens den europäischen Standard für besonders umweltfreundliche Fahrzeuge (EEV) einhalten und bei Dieselbussen zusätzlich mit einem Partikelfilter und Stickoxid-Minderungstechnik ausgestattet sein. Die Kraftstoffeinsparung muss gegenüber einem vergleichbaren Bus ohne Hybrid-Technologie mindestens 20 Prozent betragen. Darüber hinaus werden auch anspruchsvolle Lärmstandards gefordert.
Nach einer jüngst von der Unternehmensberatung McKinsey im Auftrag des Bundesumweltministeriums erstellten Studie sind in Deutschland fast 38.000 Linienbusse im Einsatz. Pro Jahr werden etwa 3.000 Neuanschaffungen getätigt. Damit hat der öffentliche Sektor einen Marktanteil von über 50 Prozent.