Die Bundesregierung wird den Vorschlag des Europäischen Parlaments
unterstützen, die Abgasgrenzwerte für Motorräder auf dem Niveau heutiger Pkw
verbindlich festzulegen. Das betonte die Parlamentarischen Staatssekretärin
im Bundesumweltministerium, Gila Altmann, heute bei der Eröffnung der
Motorradmesse in Dortmund. Frau Altmann: "Die Technik, mit der der
Schadstoffausstoß deutlich reduziert werden kann, ist heute schon verfügbar.
Sie muss nur eingesetzt werden. Die Industrie ist gefordert, endlich
saubere, sparsame und auch leise Motorräder auf den Markt zu bringen."
Nach Ansicht der Parlamentarischen Staatssekretärin ist eine flankierende
Gesetzgebung erforderlich. Neben schärferen Abgasgrenzwerten müsse auch eine
Umweltuntersuchung für motorisierte Zweiräder eingeführt werden. Frau
Altmann appellierte an die Industrie, die Verbände und an Motorradfahrer
und -fahrerinnen, gemeinsam Initiativen zu ergreifen, um die vom Motorrad
ausgehende Umweltbelastung zu reduzieren. Diese könnten von verändertem
Kaufentscheidungen über Kampagnen zu ökologischerem Fahrverhalten bis zu
attraktiven Angeboten zur technischen Nachrüstung reichen. Derzeit wird
diskutiert, wie solche Maßnahmen durch Anreize und geeignete
Übergangsfristen politisch begleitet werden können.
Das Bundesumweltministerium hatte 1999 in Zusammenarbeit mit Vertretern der
Industrie, der Verbände und der Motorradfahrer den Bericht "Motorrad und
Umwelt" herausgegeben, der Handlungsempfehlungen für umweltverträgliche
motorisierte Zweiräder aufzeigt. Auf Initiative von Frau Altmann hat im
September vergangenen Jahres ein Symposium in Berlin stattgefunden. Dieser
Dialog soll auf der Messe "Motorräder 2001" im Rahmen einer vom
Bundesumweltministerium veranstalteten Podiumsdiskussion fortgesetzt werden.
Hier sollen auch bereits vorhandene positive Entwicklungen erörtert werden.
Das Bundesumweltministerium ist auf der Messe mit einem eigenen Stand
vertreten.