EU-Emissionshandel: Reparatur beginnt

17.03.2014
Blauer Himmel mit Wolken
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 047/14
Thema: Europa
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
Leitung: Barbara Hendricks
Amtszeit: 17.12.2013 - 14.03.2018
18. Wahlperiode: 17.12.2013 - 14.03.2018
Ab heute werden deutlich weniger Emissionsberechtigungen versteigert

Ab heute werden deutlich weniger Emissionsberechtigungen versteigert

Die Versteigerungsmenge des Jahres 2014 im europäischen Emissionshandel wird ab sofort um insgesamt 400 Millionen Zertifikate verringert. Heute hat zum ersten Mal eine angepasste Versteigerung auf der entsprechenden EU-Versteigerungsplattform stattgefunden. Am kommenden Freitag (21. März) wird auch die deutsche Auktionsplattform an der European Energy Exchange (EEX) ihre Versteigerung mit reduziertem Angebot durchführen.

Das Zurückhalten von Zertifikaten, das sogenannte Backloading, startet damit bereits im 1. Quartal 2014. Nach der Kürzung um 400 Millionen Zertifikate in diesem Jahr ist für das kommende Jahr eine Kürzung um 300 Millionen und im Jahr 2016 um 200 Millionen Zertifikate vorgesehen. Die deutsche Auktionsmenge für das Jahr 2014 beträgt nun insgesamt nur noch rund 127,1 Millionen Zertifikate, statt der ursprünglich vorgesehenen  205 Millionen.

"Es ist ein wichtiges Signal an den Markt, dass die Reparatur des Emissionshandels jetzt startet. Gleichzeitig muss nun rasch eine nachhaltige Reform angegangen werden" sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und erneuerte ihre Forderung, die von der EU-Kommission vorgeschlagene Marktstabilitätsreserve noch vor dem Jahr 2020 einzuführen. "Das Backloading in seiner aktuellen Form hat nur eine sehr begrenzte Wirkung, weil es nicht auf Dauer angelegt ist. Würden wir uns darauf beschränken, dann gefährden wir das Erreichen unserer Klimaschutzziele und behindern weiterhin die deutsche Energiewende", so Hendricks.

Die Backloading-Regelung der EU sieht vor, insgesamt 900 Millionen Zertifikate aus den Jahren 2014 bis 2016 erst in den Jahren 2019 und 2020 zu versteigern. Damit soll kurzfristig auf die enormen Überschüsse an Zertifikaten reagiert werden, die bis Ende des Jahres 2012 aufgelaufen waren. Grund dafür waren vor allem die Wirtschafts- und Finanzkrise sowie die umfangreiche Nutzung von Zertifikaten aus internationalen Klimaschutzprojekten. Während die meisten Mitgliedstaaten ihre Zertifikate auf der gemeinsamen Auktionsplattform der EU veräußern, nutzt Deutschland die Möglichkeit, eine eigene nationale Auktionsplattform zu betreiben.

17.03.2014 | Pressemitteilung Nr. 047/14 | Europa
https://www.bmuv.de/PM5572
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