"Natur in graue Zonen“ bringen – unter diesem Motto startet heute in Duisburg die Kampagne zur Entsiegelung und naturnahen Begrünung innerstädtischer Gewerbeflächen des Wissenschaftsladens Bonn (WILA Bonn). Das Projekt sensibilisiert Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen für die Thematik der naturnahen Begrünung und unterstützt sie, vermeintlich triste Firmengelände mit überschaubarem Aufwand zu einem Lebensraum etwa für Vögel und Insekten zu verwandeln. Das Projekt, das in den Modellstädten Duisburg, Erfurt und Wiesloch als Kampagne durchgeführt wird, wird im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt mit Mitteln des Bundesumweltministeriums vom Bundesamt für Naturschutz gefördert. Weitere Förderer sind die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW sowie die Stiftung Lebendige Stadt. Für das Vorhaben stehen insgesamt 637.382 € zur Verfügung.
Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Ursula Heinen-Esser, lobte das Engagement von Unternehmen, Mitarbeitern und Bürgern. "Wenn die Duisburger gemeinsam Bäume pflanzen, machen sie nicht nur ihre Stadt grüner und schöner. Sie geben auch ein gutes Beispiel für eine moderne Stadtentwicklung, die ökologisch nachhaltig ist und ihre Bürger aktiv einbindet."
Prof. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz sieht eine große Chance in dem Vorhaben: "Mit dem Projekt "Natur in graue Zonen" gewinnen beide, Mensch und Natur. Die naturnahe Begrünung innerstädtischer Gewerbeflächen bietet nicht nur Tier- und Pflanzenarten neuen Lebensraum und trägt so zum Erhalt der biologischen Vielfalt bei. Sondern sie erhöht auch die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger, da sie einen Beitrag zur Klimaanpassung und zum Wohlbefinden in der Stadt leistet."
Um den Duisburger Bürgern die Potenziale für naturnahe Begrünung aufzuzeigen, veranstaltet der WILA Bonn im Verlauf der Kampagne mehrere Workshops, bei denen Bürger erfahren und praktisch umsetzen können, was naturnahe Begrünung bedeutet. Darüber hinaus soll der Online-Wettbewerb den Duisburgern den Blick schärfen, was es in ihrer Stadt bereits an guten und schlechten Vorbildern gibt. Der Wettbewerb, an dem man auf der Webseite www.natur-in-graue-zonen.de bis zum 08.11.2013 teilnehmen kann, stellt Wissensfragen, prämiert aber auch die besten Fotos von Orten, die besonders deutlich oder besonders wenig naturnah sind.
Im Rahmen des Projektes erhalten die beteiligten Unternehmen eine kostenfreie Beratung und ein Pflanzkonzept für das eigene Firmengelände durch einen kompetenten Landschaftsgärtner. Zudem stellt der Projektträger heimisches Pflanzenmaterial, wie Stauden, Blumen, Hecken und Bäume bereit.