Bundesumweltminister Jürgen Trittin: Neuer Pronk-Vorschlag "gute Verhandlungsbasis" für Bonn

13.06.2001
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 108/01
Thema: Klimaschutz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
14. Wahlperiode: 27.10.1998 - 22.10.2002
Enttäuschung über Äußerungen von US-Präsident Bush

Enttäuschung über Äußerungen von US-Präsident Bush

Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat den neuen Kompromissvorschlag des niederländischen Umweltministers Jan Pronk für den Bonner Klimagipfel im Juli als "gute Verhandlungsgrundlage" begrüßt. "Ich bin zwar nach erster Durchsicht des 180-seitigen Papiers nicht mit allen Teilen einverstanden, aber es könnte die Basis für den Durchbruch bilden, den wir in Bonn brauchen, damit der Klimaschutzprozess seine Glaubwürdigkeit behält" sagte Trittin. Ein klares Ergebnis in Bonn sei die Voraussetzung dafür, dass das Kyoto-Protokoll spätestens 2002 völkerrechtlich in Kraft treten könne.

Pronk hatte in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der 6. Weltklimakonferenz einen konsolidierten Verhandlungstext für die im letzten November in Den Haag unterbrochene Klimakonferenz vorgelegt, die vom 18.-27. Juli 2001 in Bonn fortgesetzt wird. Dort sollen die noch offenen Fragen zur Ausgestaltung des Kyoto-Protokolls geklärt werden. Unter anderem geht es darum, nach welchen Regeln die Industrieländer ihre Klimaschutzverpflichtungen erfüllen sollen. Pronks Vorschlag ist der Versuch, die teilweise widerstreitenden Interessen verschiedener Staaten und Staatengruppen zusammenzuführen.

Enttäuscht zeigte sich Bundesumweltminister Jürgen Trittin von der Haltung der amerikanischen Regierung zum Klimaschutz. "Ich begrüße, dass Präsident Bush den Klimawandel als ernsthaftes Problem anerkennt und seine Bereitschaft bekundet hat, an der Lösung dieses Problems mitzuwirken. Zugleich bedauere ich jedoch sehr, dass er bei seiner Ablehnung des Kyoto-Protokolls bleibt, ohne konkrete Maßnahmen zur Minderung der Treibhausgasemissionen in den USA zu benennen."

Im Hinblick auf den bevorstehenden EU-Gipfel in Göteborg sagte Trittin: "Ich gehe davon aus, dass unsere Staats- und Regierungschefs dem amerikanischen Präsidenten gegenüber deutlich machen, dass sie das Kyoto-Protokoll als das Fundament für den globalen Klimaschutz ansehen und entschlossen sind, es nach einem erfolgreichen Abschluss des Bonner Klimagipfels zusammen mit anderen Staaten bis 2002 in Kraft zu setzen. Der Europäische Rat sollte ein Signal der Glaubwürdigkeit der EU setzen und bekräftigen, dass die EU und die einzelnen Mitgliedstaaten ihre in Kyoto eingegangenen Reduktionsverpflichtungen erfüllen werden."

13.06.2001 | Pressemitteilung 108/01 | Klimaschutz
https://www.bmuv.de/PM1257
  • Fotogalerie Videogalerie

    Mediathek

    Das Ministerium in Bildern

  • Fotogalerie Videogalerie Interviews

    Online-Tagebuch

    Aus der täglichen Arbeit des Ministeriums

  • Newsletter

    Newsletter

    Meldungen per E-Mail empfangen

Wege zum Dialog

Gute Politik für Umweltschutz und Verbraucherschutz gelingt, wenn sie gemeinsam gestaltet wird. Schreiben Sie uns oder beteiligen Sie sich an unseren Dialogangeboten.