Das Umweltministertreffen der G8-Staaten in Triest/Italien hat nach Auffassung von Bundesumweltminister Jürgen Trittin neue Impulse für den internationalen Klimaschutz gegeben. "AlleG8-Umweltminister haben heute ein klares Bekenntnis abgegeben, bei der im Juli in Bonn fortgesetzten Weltklimakonferenz eine Einigung erzielen zu wollen. Dies ist die Voraussetzung für einschnelles Inkrafttreten des Kioto-Protokolls. Wir waren uns einig, dass die ökologische Integrität des Kyoto-Protokolls gewahrt werden müsse. Ich freue mich besonders, dass auch dieneue US-Administration diesem Kurs zustimmte", sagte Trittin am Sonntag nach Abschluss der dreitägigen Beratungen in Triest. Die Mehrheit der Teilnehmer sprach sich auf dem Treffen dafüraus, das Kioto-Protokoll bis spätestens 2002 in Kraft zu setzen.
Darüber hinaus haben die Umweltminister die Entscheidung begrüßt, dass der Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung im Jahr 2002 in Südafrika stattfinden wird. Siebetonten, dass die nächste Welthandelsrunde das Potenzial positiver Synergien von Handelsliberalisierung, Umweltschutz sowie wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung voll ausschöpfenund dabei ökologisch schädliche Subventionen abschaffen sollte. Sie sprachen sich weiterhin einmütig dafür aus, dass das System der Exportkreditsicherung den Kriterien einernachhaltigen Entwicklung entsprechen muss. Bundesumweltminister Trittin: "Wir waren uns einig, dass die Sicherung der globalen Umwelt bei der Überprüfung von Anträgen aufExportkreditsicherung ein zentrales Anliegen ist. Die Umweltminister fordern, gemeinsame, verbindliche Leitlinien zu entwickeln, die auf international anerkannten Praktiken der Weltbank und andererFinanzinstitutionen beruhen. Hiermit soll ein Wettlauf zulasten der Umwelt vermieden und zugleich eine Kernforderung der Koalitionsvereinbarung umgesetzt werden. Die G8-Umweltminister haben so einklares Signal für eine ökologische Reform der Hermes-Kredite gesetzt."
Bei den Beratungen zum Thema Umwelt und Gesundheit betonten die Umweltminister den Vorrang des Vorsorgeprinzips. Trittin: "Ich halte Vorsorge gerade im Bereich der Lebensmittelsicherheit vonentscheidender Bedeutung. Angesichts der Sorgen über BSE und der Risiken genveränderter Lebensmittel werden wir das Vertrauen der Bevölkerung nur dann zurückgewinnen, wenn wir dieGesundheit effizient schützen und die Bevölkerung umfassend über die Herkunft und eventuelle Risiken der Lebensmittel unterrichten."