Ein neues Projekt setzt sich für die Erhaltung der letzten Wildkaffeewälder im äthiopischen Kafa-Biosphärenreservat ein – der Heimat des Arabica-Kaffees. Damit verbindet das Projekt den Klimaschutz mit dem Erhalt der biologischen Vielfalt in einem der artenreichsten Länder der Welt. Das Bundesumweltministerium unterstützt das Vorhaben mit insgesamt rund 5,7 Millionen Euro aus der Internationalen Klimainitiative (IKI).
Äthiopien gilt als eines der artenreichsten Länder der Erde, obgleich die ehemals großen Waldflächen des Landes heute stark reduziert sind. Von ehemals 40 Prozent natürlicher Waldbedeckung sind heute nur noch 2,7 Prozent erhalten. Als besonders wertvoll werden die Wälder des Hochlandes eingestuft. Kafa beheimatet eine der letzten natürlichen Waldregionen des Landes und zeichnet sich auch durch ausgedehnte Feucht- und Auengebiete aus. Das Gebiet, welches 2010 als UNESCO-Biosphärenreservat ausgewiesen wurde, ist Ursprung und Zentrum des Arabica-Kaffees und damit eine global wichtige natürliche Genbank.
Das Drei-Jahres-Projekt des Naturschutzbunds NABU baut auf erfolgreichen Maßnahmen des Vorgängerprojekts auf, darunter Wiederaufforstung, nachhaltige Waldnutzung und Herstellung von energiesparenden Öfen. Gleichzeitig werden neue Maßnahmen zum Schutz der einzigartigen Artenvielfalt, zur Stärkung von partizipativem Gemeinde-Management und zur Regionalentwicklung eingeführt. So sollen Entwicklungsprogramme für Handwerk, Ökotourismus und Regionalprodukte die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt der Region fördern. Bildungsprogramme für Kinder und Jugendliche sollen ein Bewusstsein für die große Bedeutung der Wälder schaffen. Das Projekt unterstützt die lokale Bevölkerung so dabei, ihre natürlichen Lebensgrundlagen langfristig zu erhalten und sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen.
Das BMUB förderte über die IKI bisher 17 Projekte, die zur Erhaltung der biologischen Vielfalt in Afrika beitragen.