In Indonesien befinden sich etwa 10 Prozent der weltweit verbliebenen tropischen Wälder. Zugleich weist das Land eine hohe Entwaldungsrate auf. Das Bundesumweltministerium fördert daher über die KfW Entwicklungsbank zwei umfangreiche Projekte zur Erhaltung dieser Wälder mit insgesamt rund acht Millionen Euro aus der Internationalen Klimainitiative (IKI).
Das erste Projekt befindet sich im Regenwaldgebiet Bukit Tigapuluh auf der Insel Sumatra. Die Gegend ist ein Rückzugsort für viele gefährdete Tiere, darunter Tiger, Elefanten, Orang-Utans und Tapire. Nur ein Drittel des Waldgebietes ist als Nationalpark geschützt, das restliche Areal besitzt keinen Schutzstatus – obwohl dort mehr Tiger, Orang-Utans und Elefanten leben als im Nationalpark selbst. Das Projekt, das von der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt und dem WWF Deutschland durchgeführt wird, soll nun einen Puffer um den Nationalpark legen.
Das zweite Projekt befindet sich auf der Insel Sulawesi, wo ebenfalls gefährdete Tier- und Pflanzenarten vorkommen. Das Babirusa, ein urtümlicher Hirscheber, oder die Anoas, in ihrem Bestand gefährdete Mini-Wasserbüffel, leben nur dort. Im Projekt sollen nachhaltige Landnutzungsformen mit den Anrainerkommunen entwickelt und umgesetzt werden. Das Projektgebiet verbindet im Norden der Insel zwei Schutzgebiete und sechs Schutzwälder und fördert somit die Vernetzung von Waldflächen mit einer Größe von insgesamt 257.000 Hektar. Durchgeführt wird es vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der indonesischen Naturschutzorganisation Burung Indonesia.
Beide Projekte setzen in der konkreten Umsetzung auf das innovative Instrument der "Naturschutzkonzessionen". Diese Konzessionen zur Wiederherstellung von Ökosystemen werden von der indonesischen Regierung mit einer Laufzeit von bis zu 95 Jahren vergeben. In Zusammenarbeit mit der örtlichen Bevölkerung wird eine nachhaltige Nutzung der Waldgebiete entwickelt, damit deren Regenerationsfähigkeit erhalten bleibt.