Bundesumweltminister Peter Altmaier hat die Verdienste seines verstorbenen Amtsvorgängers Walter Wallmann gewürdigt. "Walter Wallmann hat mit großer Energie in kürzester Zeit die Grundlage für das Bundesumweltministerium geschaffen. Er war nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl ebenso wie nach dem Chemieunfall von Sandoz der wichtigste Krisenmanager im Land. Wir trauern um einen Politiker, der große Tatkraft mit einem ausgeprägten Verantwortungsgefühl verband." Altmaier sprach der Familie und den Angehörigen sein tief empfundenes Beileid aus.
Unter Wallmanns Führung wurde das nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986 binnen weniger Wochen gegründete Bundesumweltministerium aufgebaut. Walter Wallmann erwarb sich große Verdienste um die deutsche Umweltpolitik, indem den schnellen Aufbau des Ressorts leitete. In seine Amtszeit fielen unter anderem zahlreiche Regelungen zur Verbesserung des Strahlenschutzes und der Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen. Eine Brandkatastrophe am 1. November 1986 bei der Firma Sandoz in Basel mit schwerwiegenden ökologischen Folgen für den Rhein forderte binnen kurzer Zeit ein zweites Mal umweltpolitisches Krisenmanagement. Bereits im Dezember 1986 beschloss das Bundeskabinett auf Wallmanns Initiative hin einen Maßnahmenkatalog zur Vorsorge gegen Chemie-Unfälle. Mit einer Novellierung des Kfz-Steuer-Gesetzes hat Wallmann zugleich die Einführung schadstoffarmer Autos vorangetrieben.
Wallmann war am 6. Juni 1986 von Bundeskanzler Helmut Kohl zum ersten Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ernannt worden. Von 1987 bis 1991 war er Ministerpräsident in Hessen.