Mit der Beauftragung der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) zur Durchführung der vorläufigen Sicherheitsanalyse Gorleben wird das Bundesumweltministerium sämtliche vorhandenen Erkenntnisse über den Salzstock und die Ergebnisse über die bisherige Erkundung zusammenfassen lassen. Vorrangiges Ziel des Projektes ist eine nachvollziehbar dokumentierte Prognose auf der Grundlage der bisherigen Erkenntnisse, ob der Standort Gorleben die neuen Sicherheitsanforderungen an die Endlagerung Wärme entwickelnder radioaktiver Abfälle einhalten kann. Die Zwischenergebnisse und Berichte werden sowohl im Internet beim BMU, der GRS und dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) für jeden Interessierten einzusehen sein. Darüber hinaus wird das BfS umfangreich über die Arbeiten zur vorläufigen Sicherheitsanalyse berichten und die Öffentlichkeit aktiv über das weitere Vorgehen am Standort Gorleben informieren.
Neben der GRS ist es dem BMU gelungen, eine Vielzahl anerkannter Institutionen mit Kompetenz und Wissen über den Standort Gorleben für die Mitarbeit an der vorläufigen Sicherheitsanalyse zu gewinnen: die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), die DBE Technology, das Institut für Nukleare Entsorgung (INE) des Karlsruher Instituts für Technologie und das Institut für Gebirgsmechanik (IfG) in Leipzig. Darüber hinaus konnten renommierte Wissenschaftler der RWTH Aachen wie Prof. Dr. Paul Burgwinkel, Prof. Dr. Peter Kukla und Prof. Dr. Janos Urai sowie Prof. Dr. Bruno Thomauske als Unterauftragnehmer eingebunden werden. Prof. Thomauske war jahrelang als leitender Mitarbeiter des BfS für das Projekt Gorleben verantwortlich und ist daher einer der größten Wissensträger über diesen Standort.
Zur Qualitätssicherung ist eine externe Begleitung und Begutachtung der Arbeiten durch das Institut für Endlagerforschung der TU Clausthal vorgesehen. Durch die Vielzahl der eingebundenen Wissenschaftler und Institute unter der Projektleitung der GRS ist eine qualifizierte, wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Analyse des augenblicklichen Erkenntnisstandes über den Salzstock Gorleben gewährleistet.
Die vorläufige Sicherheitsanalyse wird nachfolgend einem Peer-Review durch internationale Experten unterzogen werden, um sicherzustellen, dass auch die international üblichen Maßstäbe und der Stand von Wissenschaft und Technik eingehalten werden. Die vorläufige Sicherheitsanalyse dient dann als Planungsgrundlage für die weitere Erkundung. Erst nach Abschluss der ergebnisoffen durchgeführten Erkundung und einer eventuellen Feststellung der Eignung des Salzstocks würde die Niedersächsische Genehmigungsbehörde in einem Planfeststellungsverfahren die atomrechtlichen Genehmigungsvoraussetzungen prüfen.
Schwerpunkt der vorläufigen Sicherheitsanalyse ist die Frage der Langzeitsicherheit, d. h. es ist nachvollziehbar darzulegen, ob überhaupt und gegebenenfalls unter welchen Bedingungen ein sicheres Endlager an diesem Standort möglich ist. Weiterhin soll ein optimiertes Endlagerkonzept unter Berücksichtigung der betrieblichen Sicherheit erstellt werden und der noch notwendige zukünftige Untersuchungs- und Erkundungsbedarf festgestellt werden. Mit einem Abschluss der vorläufigen Sicherheitsanalyse ist bis Ende 2012 zu rechnen.