Untere Havel wird renaturiert
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hat der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe heute 7.000 Hektar Flächen aus Bundesbesitz übertragen. Der NABU wird die Flächen künftig als Teil des Nationalen Naturerbes nach strengsten Naturschutzanforderungen betreuen. Einige der Flächen liegen im ökologisch wertvollen Gebiet der unteren Havel, die in den nächsten Jahren schrittweise renaturiert wird. Gabriel unterzeichnete in Strodehne an der Havel (Brandenburg) gemeinsam mit dem Vorsitzenden der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe, Christian Unselt und dem Geschäftsführer der Bodenverwertungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH (BVVG), Wilhelm Müller, eine Rahmenvereinbarung. An der Veranstaltung nahmen unter anderem auch Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck, der Brandenburgische Finanzminister Rainer Speer sowie NABU-Präsident Olaf Tschimpke teil.
Bundesumweltminister Gabriel: "Mit ihrem Einsatz haben viele dazu beigetragen, eine herausragende Landschaft zu erhalten, für die Deutschland eine besondere Verantwortung besitzt." Die Rahmenvereinbarung mit der NABU-Stiftung steht dabei auch symbolisch für die vielen weiteren Flächen, die Naturschutzverbände und -stiftungen zur Sicherung des Nationalen Naturerbes übernehmen. Insgesamt überträgt der Bund den Verbänden die Verantwortung für 20.000 Hektar Fläche.
Gabriel besuchte auch das Naturschutzgroßprojekt "Untere Havelniederung" - das derzeit größte Flussrenaturierungsprojekt Deutschlands. Der Bund fördert das Projekt seit 2005. Gabriel kündigte heute den Start für die zweite Förderphase an, die in den nächsten Tagen beginnen kann. Träger des Projekts ist auch hier der NABU. In der Unteren Havelniederung soll ein möglichst naturnaher Wasserhaushalt wiederhergestellt werden, indem alte Flussarme wieder angeschlossen und die gewässer- und auentypischen Lebensräume wieder hergestellt werden.
Die Niederung ist eines der größten zusammenhängenden Feuchtgebiete im Binnenland des westlichen Mitteleuropas. Die Kosten der Renaturierung werden mit 22 Millionen Euro veranschlagt. Davon übernimmt das Bundesumweltministerium 75 Prozent der Finanzierung, die Bundesländer Brandenburg und Sachsen-Anhalt tragen zusammen18 Prozent, der Naturschutzbund beteiligt sich mit 7 Prozent.