Drei Länder gemeinsam für mehr Schutz der natürlichen Ressourcen

23.06.2009
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 205/09
Thema: Ressourcen
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Sigmar Gabriel
Amtszeit: 22.11.2005 - 28.10.2009
16. Wahlperiode: 22.11.2005 - 28.10.2009
Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Umweltbundesamt (UBA), Bundesamt für Umwelt (BAFU, Schweiz), Umweltbundesamt (Österreich), Lebensministerium (BMLFUW, Österreich)

Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Umweltbundesamt (UBA), Bundesamt für Umwelt (BAFU, Schweiz), Umweltbundesamt (Österreich), Lebensministerium (BMLFUW, Österreich)

Die Umweltministerien und -ämter Deutschlands, Österreichs und der Schweiz vertiefen ihre Zusammenarbeit. Der Wissensaustausch zu Strategien der nachhaltigen Ressourcennutzung mit abfallwirtschaftlichem Schwerpunkt soll intensiviert werden. Am 23. und 24. Juni 2009 findet die erste gemeinsame Fachtagung "Re-source 2009" unter dem Titel "Ressourcen- und Recyclingstrategien - Von der Idee zum Handeln" statt. Sie zeigt den Entwicklungsstand, Hemmnisse sowie Potenziale bei der Steigerung der Ressourceneffizienz auf.

Die im Vergleich zum vergangenen Jahr stark gesunkenen, aber volatilen Preise für Primärrohstoffe wie Kupfererz, aber auch für Sekundärrohstoffe wie Stahlschrott können nicht darüber hinwegtäuschen: "Mit dem Anziehen der Weltkonjunktur und der damit verbundenen Rohstoffnachfrage in Staaten wie China, Indien, Brasilien oder Russland werden Ressourcenknappheiten bei Metallen und Mineralien wieder offen zu Tage treten", erklärte heute der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Michael Müller, anlässlich der Eröffnung der Fachtagung "Re-source 2009" in Berlin.

Die mit dem Abbau und der Aufbereitung der Rohstoffe verbundenen Umweltbelastungen wie Flächenverbrauch, Grundwasserverunreinigungen und Luftverschmutzung werden bei steigender Nachfrage verstärkt ins Augenmerk der Weltöffentlichkeit rücken. Dazu gehören auch die daraus entstehenden sozialen Probleme, wie niedrige Arbeitssicherheitsstandards, Lohndumping und Gesundheitsrisiken in den Entwicklungsländern. In vielen Entwicklungsländern erfolgen der Rohstoffabbau und das Recycling unter niedrigsten ökologischen und sozialen Standards. Gleichzeitig mangelt es den öko-logisch innovativen Recyclinganlagen westlicher Industriestaaten häufig an Material zur Verwertung. "Angesichts der Knappheit der Ressourcen stehen wir vor der großen Herausforderung, die enormen Effizienzpotentiale zu erschließen", sagte Müller.

In den letzten Jahren wurden europaweit verstärkt Klimaschutzmaßnahmen angegangen. Nun ist es an der Zeit, das Augenmerk auch auf eine nachhaltige Material- und Ressourcenbewirtschaftung zu richten. Deutschland, Österreich und die Schweiz mit ihren fortschrittlichen Technologien bei Produktion und Verwertung und mit ihren Strategien zum nachhaltigen Konsum, können eine Vorreiterrolle einnehmen, wenn es darum geht, Ressourcen effizienter zu nutzen und ihren Verbrauch zu verringern. "Weil natürliche Ressourcen begrenzt verfügbar sind, müssen sie effizient bewirtschaftet werden. Nachhaltige Rohstoff- und Ressourcenpolitik ist ohne staatliche Regulierung der Märkte nicht machbar. Die Wirtschaftskreisläufe und Güterströme sind heute global. Ein koordiniertes Vorgehen der Staaten hat große Priorität, damit keine Marktverzerrungen und Wettbewerbsnachteile entstehen", sagte Bruno Oberle, Direktor des schweizerischen Bundesamts für Umwelt in seiner Eröffnungsrede.

Die "Re-source 2009" dient dem fachlichen Dialog zur nachhaltigen Ressourcennutzung und soll Beiträge zur Entwicklung von Konzepten mit abfallwirtschaftlichem Schwerpunkt liefern. Jedes Land setzt dabei auch eigene Akzente: Die vom deutschen Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt eingebrachten Themen reichen vom Recycling strategisch wichtiger Metalle aus dem Elektronikschrott bis hin zur Nutzung von Sekundärrohstoffen aus dem Abriss von Gebäuden als anthropogene Lagerstätten ("Urban Mining").

Mit seinem Rohstoffplan setzt Österreich einen wichtigen Schritt, Konflikte durch konkurrenzierende Flächennutzungsansprüche zu bereinigen. Der Rohstoffplan sichert die Verfügbarkeit von Rohstoffen für künftige Generationen. Die österreichische Abfallvermeidungs- und -verwertungsstrategie unterstützt Effizienzsteigerungen und verstärkt den Trend zur Bereitstellung von Sekundär-Rohstoffen. Dies schont nicht nur die Ressourcen, sondern entlastet auch die Umwelt. "Eine Steigerung der Ressourceneffizienz ist aus ökologischen und ökonomischen Gründen immens wichtig. Für die Entlastung der Umwelt sind gemeinsame Standards bei der Aufarbeitung von Abfällen notwendig, deren Einhaltung national und international kontrolliert wird. Weiter ist es uns ein Anliegen, die Öffentlichkeit und die Konsumentinnen und Konsumenten stärker zu sensibilisieren und zu einem effizienteren Umgang mit Energie und Rohstoffen zu ermutigen", betonte DDr. Reinhard Mang, Generalsekretär des österreichischen Umweltministeriums.

Das schweizerische Bundesamt für Umwelt ist seit Jahren aktiv im Bereich nachhaltiger Konsum und Labels. Es anerkennt und fördert die ökologischen Beurteilungsmethoden von Produkten und setzt sich für deren Anwendung ein. Aus diesem Grund betreut die Schweiz den Themenblock zu Nachhaltigen Produktions- und Konsummustern und ihre Auswirkungen auf die Materialströme.

Ansprechpartner für die Medien:
  • Deutschland: Bundesumweltministerium, Pressestelle
    Tel.: +49 (0) 3018-305-2015
    Umweltbundesamt, Pressestelle
    Tel.: +49 (0) 340 2103 2122
  • Österreich: Lebensministerium, Pressestelle
    Dr. Gerhard Popp, Stubenring 1, 1012 Wien
    Tel.: +43/1 /711 00-6703
  • Schweiz:
    Bundesamt für Umwelt, Mediendienst
    Tel.: +41 (0) 31 322 90 00
23.06.2009 | Pressemitteilung Nr. 205/09 | Ressourcen
https://www.bmuv.de/PM4333
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