Tag der biologischen Vielfalt

19.05.2009
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 145/09
Thema: Naturschutz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Sigmar Gabriel
Amtszeit: 22.11.2005 - 28.10.2009
16. Wahlperiode: 22.11.2005 - 28.10.2009
Gabriel: Internationaler Naturschutz nimmt Fahrt auf

Gabriel: Internationaler Naturschutz nimmt Fahrt auf

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hat ein Jahr nach der UN-Naturschutzkonferenz in Bonn eine positive Bilanz der deutschen Präsidentschaft des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD) gezogen. "Der Schutz der Natur hat endlich Fahrt aufgenommen", sagte Gabriel anlässlich des von den Vereinten Nationen ausgerufenen "Internationalen Tags der Biologischen Vielfalt" am kommenden Freitag (22. Mai).

Große Fortschritte wurden bei der so genannten LifeWeb-Initiative zum Aufbau eines globalen Schutzgebietsnetzes an Land und auf dem Meer erzielt. Das Bundesumweltministerium hat im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative seit der Bonner Konferenz vor einem Jahr bereits 18 konkrete LifeWeb-Projekte im Umfang von 35 Millionen Euro gefördert. Ebenfalls mit Mitteln des Bundesumweltministeriums wurde dafür gesorgt, dass die internationale LifeWeb-Plattform inzwischen voll funktionsfähig ist. "Mit der Zusage Deutschlands, bis 2012 zusätzlich 500 Millionen Euro und ab 2013 jährlich eine halbe Milliarde Euro für den Schutz der Biodiversität in Entwicklungsländern bereitzustellen, haben wir der LifeWeb-Initiative einen starken Schub gegeben", sagte Gabriel.

Im Hinblick auf die Klimaverhandlungen in Kopenhagen Ende dieses Jahres betonte der Bundesumweltminister die Bedeutung des Urwaldschutzes für das Weltklima: "Der weltweite Waldverlust verursacht rund 20 Prozent der jährlichen globalen Treibhausgasemission. Wir müssen den Kreislauf der globalen Waldzerstörung unterbrechen. Deshalb wird in Kopenhagen der finanzielle Ausgleich von vermiedener Entwaldung eine herausragende Rolle spielen. Denn wir wollen so schnell wie möglich die weltweite Entwaldung stoppen", sage Gabriel.

Die Umweltminister der G8-Staaten waren sich bei ihrem Treffen im April 2009 einig, künftig stärker als bislang den unschätzbaren Wert der vielfältigen Dienstleistungen der Natur bei der Ausrichtung der globalen Biodiversitätspolitik zu berücksichtigen. Ein neuer politischer Rahmen hierfür soll bei einer Sondersitzung der UN-Generalversammlung im September 2010 verabschiedet werden. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel betonte die Notwendigkeit einer internationalen Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik für das Thema Biodiversität ein, vergleichbar mit dem Weltklimarat IPCC. Bereits ein halbes Jahr nach der Bonner UN-Naturschutzkonferenz haben dazu die ersten konkreten Regierungsverhandlungen in Malaysia stattgefunden. "Wir wollen das neue Wissenschaftler-Panel noch während der deutschen CBD-Präsidentschaft ins Leben rufen", so Gabriel.

Eine positive Zwischenbilanz zog der Bundesumweltminister bei der Erarbeitung eines internationalen Regelwerks zur gerechten Aufteilung der Vorteile, die aus der Nutzung der biologischen Vielfalt entstehen ("Access and Benefit Sharing", abgekürzt ABS). Bei einer Zwischenkonferenz im April dieses Jahres konnten die komplizierten Verhandlungen für das so genannte "Internationale ABS-Regime" beträchtlich vorangetrieben werden, erstmals wurden konkrete Vorschläge für Regelungstexte diskutiert.

Einer der wichtigen Faktoren für die Gefährdung der biologischen Vielfalt auch in Deutschland ist die anhaltende Bedrohung durch so genannte invasive Arten. Das sind Tier- und Pflanzenarten, die in Deutschland nicht natürlicherweise vorkommen, sondern durch menschliches Zutun (Handel, Verkehr) in die Natur gelangt sind und durch ihre Ausbreitung unerwünschte Veränderungen und Auswirkungen auf andere Arten und Lebensgemeinschaften haben. Invasive Arten können die Zusammensetzung und Struktur von Lebensräumen und –gemeinschaften verändern und andere Arten verdrängen. Jährlich müssen die Volkswirtschaften der EU-Länder zur Bekämpfung invasiver Arten und zur Beseitigung der durch sie hervorgerufenen Schäden mindestens 12 Mrd. Euro aufbringen. "Die wirtschaftlichen Risiken eines sorglosen Umgangs mit invasiven Arten sind nicht mehr zu übersehen", betonte Gabriel.

19.05.2009 | Pressemitteilung Nr. 145/09 | Naturschutz
https://www.bmuv.de/PM4270
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