Grünes Licht für weltweites Quecksilberverbot

20.02.2009
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 055/09
Thema:
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Sigmar Gabriel
Amtszeit: 22.11.2005 - 28.10.2009
16. Wahlperiode: 22.11.2005 - 28.10.2009
Gabriel zufrieden mit Ergebnissen des UNEP-Verwaltungsrats

Gabriel zufrieden mit Ergebnissen des UNEP-Verwaltungsrats

Die internationale Staatengemeinschaft hat am Freitag beschlossen, multilaterale Verhandlungen für ein weltweites Verbot von Quecksilber aufzunehmen. Ziel ist es, innerhalb von 4 Jahren bindende Regelungen für die Produktion und Emission dieses hochgiftigen Stoffes zu erreichen. Ein entsprechendes Verhandlungsmandat verabschiedete der Verwaltungsrat des UN-Umweltprogramms (UNEP) am Freitag auf seiner Jahresversammlung in Nairobi/Kenia. Zudem gab das Gremium weitere Anstöße für die Reform der UNEP. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel, der an der Tagung teilnahm, zeigte sich sehr zufrieden mit den Ergebnissen.

Gabriel: "Das angestrebte Quecksilberübereinkommen ist ein großer Erfolg aller Beteiligten. Unsere jahrelangen Anstrengungen und das teils zähe Ringen um einen Konsens im Kreis der Vereinten Nationen haben sich gelohnt. Auch Dank der aktiven Unterstützung durch die USA gelang es, in Nairobi, einen Verhandlungsausschuss sowie ein Mandat zu verabschieden, sodass die Arbeiten zu diesem Quecksilberabkommen beginnen können."

Quecksilber und seine Verbindungen sind hochgiftig für Mensch und Umwelt; es ist persistent und reichert sich in der Umwelt an. Außerdem hat es die Fähigkeit, sich in Wasser, Boden und Luft über lange Strecken zu verbreiten. Hohe Dosen können für den Menschen tödlich sein, bereits geringe Mengen können - besonders bei Ungeborenen - Schädigungen des Nervensystems, der Herzgefäße, des Immun- sowie des Fortpflanzungssystems verursachen. Die Quecksilberverschmutzung findet sich vor allem in den Weltmeeren und Binnengewässern. Dort umgewandelt in Methylquecksilber hat Quecksilber die stärksten toxischen Wirkungen. Es sammelt sich vor allem im Fisch an. Besonders belastet sind Haie und andere Raubfische wie Schwert- und Thunfisch, die am Ende der Nahrungskette stehen. Da Seefische lange Wanderungen unternehmen und Speisefische weltweit gehandelt werden, sind nicht nur Küstenbewohner bestimmter Gegenden betroffen, sondern prinzipiell alle Menschen, die Fisch konsumieren.

Gabriel: "Quecksilberverschmutzungen sind ein globales Problem. Einträge an einer Stelle der Welt können grundsätzlich an jedem anderen Ort wieder auftauchen. Wir tragen zugleich gemeinsam Verantwortung, die weltweiten Quecksilberemissionen zu stoppen. Deshalb brauchen wir das weltweite Quecksilberübereinkommen, das alle wesentlichen Quecksilberemissionen adressiert. Die EU kann das Problem allein nicht lösen. Wichtig ist zudem, dass die internationale Staatengemeinschaft auch entschieden hat, dieses Ziel ergänzend auch durch verstärkte freiwillige Maßnahmen und Partnerschaftsprojekte als Sofortmaßnahmen anzugehen."

Ein globales Übereinkommen zu Quecksilber hilft auch, deutsche und europäische Umweltstandards weltweit zu verbreiten und damit die Situation für Umwelt und Gesundheit in Europa und global zu verbessern. Hiervon profitiert auch die deutsche Industrie, denn deutsche Umwelttechnik hat dank strenger nationaler Standards einen großen Entwicklungsvorsprung.

Der Verwaltungsrat setzte zudem eine Ministergruppe ein, die bis 2010 konkrete Vorschläge für die Reform der Vereinten Nationen im Umweltbereich vorlegen soll. Die UN-Umweltreform wird im Zentrum des nächsten Globalen Umweltministerforums stehen, das 2010 in den USA stattfinden soll.

20.02.2009 | Pressemitteilung Nr. 055/09
https://www.bmuv.de/PM4152
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