Bundesumweltminister erwartet "hilfreiche Ratschläge in wichtigen Umweltfragen"
Für den Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) beginnt heute die neue Ratsperiode in neuer Besetzung und unter dem Vorsitz von Martin Faulstich, Professor für Rohstoff- und Energietechnologie an der TU München. Arbeitsschwerpunkte der kommenden Ratsperiode sollen insbesondere der Klimaschutz, das kommende Umweltgesetzbuch, eine umweltgerechte Landwirtschaftspolitik und die Risikobewertung von Stoffen sein.
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel dankte den neuen Räten für Ihre Bereitschaft zur Mitwirkung im Sachverständigenrat. "Mit seinen neuen Schwerpunkten hat der neue Umweltrat wesentliche Kernthemen der aktuellen Umweltpolitik ausgewählt. Ich bin zuversichtlich, dass wir in wichtigen Umweltfragen hilfreiche Ratschläge erhalten werden", sagte der Bundesumweltminister.
Der 1971 eingerichtete Sachverständigenrat für Umweltfragen berät die Bundesregierung und bewertet aktuelle politische Initiativen in allen wichtigen umweltpolitischen Handlungsfeldern. Dem Rat gehören sieben Universitätsprofessoren und -professorinnen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen an, davon sind fünf zum 1. Juli 2008 neu berufen worden:
Martin Faulstich ist seit 2004 Inhaber des Lehrstuhls für Rohstoff- und Energietechnologie an der Technischen Universität München und als solcher Partner beim Wissenschaftszentrum für Nachwachsende Rohstoffe in Straubing. Seit dem Jahr 2000 ist er zugleich Vorstand des ATZ Entwicklungszentrums in Sulzbach-Rosenberg, das Verfahren und Werkstoffe für die Energietechnik entwickelt. Faulstich ist bereits seit 2006 im SRU und war maßgeblich am Sondergutachten Klimaschutz durch Biomasse beteiligt.
Christian Calliess ist seit dem Sommersemester 2008 Inhaber der Professur für öffentliches Recht und Europarecht am Fachbereich Rechtswissenschaft der Freien Universität Berlin. Zuvor war er Professor an der Universität Göttingen und Direktor des dortigen Instituts für Völker- und Europarecht sowie des Instituts für Landwirtschaftsrecht.
Heidi Foth ist seit 1995 Direktorin des Instituts für Umwelttoxikologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und seit 2004 Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Toxikologie. Seit 2001 ist sie Mitglied in Expertengremien bei der Arzneimittelzulassung sowie der Chemikalienbewertung und wirkte bereits in den vergangenen vier Jahren im SRU mit.
Olav Hohmeyer ist seit Juli 1998 Inhaber der Professur für Energie- und Ressourcenwirtschaft an der Universität Flensburg. Hier baut er zurzeit als verantwortlicher Studienleiter den neuen Studiengang "Energie- und Umweltmanagement" auf. Hohmeyer war als stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgruppe "Verminderung des Klimawandels" an der Erstellung des Vierten Sachstandsberichts des Weltklimarats IPCC beteiligt.
Karin Holm-Müller ist seit 1999 Professorin für Ressourcen- und Umweltökonomik an der landwirtschaftlichen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn. Holm-Müller wird im SRU für die ökonomische Analyse von Umweltfragen zuständig sein.
Manfred Niekisch ist seit März 2008 Direktor des Frankfurter Zoos. Von 1998 und 2008 hatte er die Professur "Internationaler Naturschutz" an der Universität Greifswald inne und nimmt zudem seit vielen Jahren Lehraufträge zum Naturschutz unter anderem an den Universitäten Hanoi/Vietnam und in Spanien wahr. Außerdem war er jahrelang wissenschaftlicher Geschäftsführer der Tropenwaldstiftung OroVerde.
Miranda Schreurs ist seit 2007 Leiterin der Forschungsstelle für Umweltpolitik und Professorin für Vergleichende Politikwissenschaft an der FU Berlin, außerdem ist sie als Gastdozentin der University of Maryland Law School tätig. Schwerpunkte ihrer Arbeit liegen in den Bereichen der vergleichenden Analyse internationaler politischer Systeme und der Umwelt- und Energiepolitik.