Bundesumweltminister Jürgen Trittin: Schutz der Elbe trägt Früchte

23.10.2001
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 208/01
Thema: Binnengewässer
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
14. Wahlperiode: 27.10.1998 - 22.10.2002

Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat eine positive Bilanz der Maßnahmen zum Schutz der Elbe in den vergangenen 10 Jahren gezogen. Aus Anlass der 14. Tagung der Internationalen Kommission zum Schutz der Elbe (IKSE) hob der Minister hervor, dass sich die Wasserqualität der Elbe deutlich verbessert hat. Trittin: "Die internationale Zusammenarbeit an der Elbe trägt sichtbare Früchte. Auf Grund des zurückhaltenden Ausbaus der Elbe, der vergleichsweise geringen Zahl von Bauwerken wie Staustufen und des dichten Netzes von Schutzgebieten ist die Elbe auch ökologisch in großen Abschnitten auf einem hohen Niveau. Deshalb ist der Vorschlag gerechtfertigt, die Elbe in das UNESCO-Verzeichnis des Weltkulturerbes aufzunehmen."

Im Mittelpunkt der zweitägigen Beratungen der IKSE, die heute in Prag beginnen, steht die Umsetzung der neuen EU-Wasserrahmenrichtlinie im Einzugsgebiet der Elbe. Die Richtlinie verlangt die Erarbeitung eines grenzüberschreitend koordinierten Bewirtschaftungsplans für das gesamte Einzugsgebiet der Elbe. Da auch Polen und Österreich geringe Anteile an diesem Einzugsgebiet haben, wird die in der IKSE bisher auf Deutschland und Tschechien beschränkte Zusammenarbeit weiter ausgeweitet. Die EU-Wasserrahmenrichtlinie muss in nationales Recht umgesetzt werden, die parlamentarischen Beratungen haben bereits begonnen.

Ein weiterer Schwerpunkt ist der Hochwasserschutz. Im Oktober 2002 soll ein "Aktionsplan Hochwasserschutz Elbe" beschlossen werden. Im Januar dieses Jahres hatte die IKSE eine Bestandsaufnahme dazu veröffentlicht.

Seit 1990 wurden im Einzugsgebiet der Elbe 239 größere kommunale Kläranlagen gebaut. Damit verfügen jetzt alle Gemeinden mit mehr als 20.000 Einwohnern im Einzugsgebiet der Elbe über moderne Kläranlagen. 77 Prozent der Einwohner in diesem Einzugsgebiet sind an kommunale biologische Kläranlagen angeschlossen; das Abwasser von 56 Prozent der Einwohner wird darüber hinaus in Kläranlagen mit Phosphor- und/oder Nitrateliminierung behandelt. Die stetige Reduzierung der kommunalen und industriellen Abwassereinleitungen führte zu einer deutlichen Erholung des Fischspektrums. Derzeit gibt es insgesamt 94 Fischarten in der Elbe, 1990 waren es nur 68 Fischarten. Die Rückkehr des Lachses in die Elbenebenflüsse der Böhmischen Schweiz wird in Kürze erwartet.

23.10.2001 | Pressemitteilung 208/01 | Binnengewässer
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