Gila Altmann: Mehr Mitsprache der Bevölkerung beim Schutz des Wattenmeeres

30.10.2001
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 218/01
Thema: Meeresschutz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
14. Wahlperiode: 27.10.1998 - 22.10.2002
9. Trilaterale Wattenmeerkonferenz in Esbjerg

9. Trilaterale Wattenmeerkonferenz in Esbjerg

Für eine breitere Beteiligung der Öffentlichkeit bei Entwicklung und Schutz des Wattenmeeres hat sich die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium Gila Altmannausgesprochen. "Die verstärkte Einbindung der Anwohner des Wattenmeeres im Rahmen eines 'Trilateralen Wattenmeerforums' wird die Akzeptanz von Maßnahmen des Natur- undMeeresumweltschutzes in diesem ökologisch sensiblen Gebiet stärken," sagte sie im Vorfeld der 9. Trilateralen Regierungskonferenz zum Schutz des Wattenmeeres, die morgen im dänischenEsbjerg stattfindet. Ziel des Wattenmeerforums wird es sein, unter Einbeziehung von Bevölkerung und Verbänden Perspektiven für eine nachhaltige Entwicklung in diesem Gebiet zuerarbeiten und sie der kommenden Regierungskonferenz vorzulegen. An der 9. Wattenmeerkonferenz nehmen neben Regierungsvertretern der Niederlande und Dänemarks auch die LandesumweltministerNiedersachsens und Schleswig-Holsteins sowie der Hamburger Umweltsenator teil.

Deutschland wird sich in Esbjerg u.a. für eine weltweite Anerkennung des Wattenmeeres als "besonders empfindliches Meeresgebiet" (PSSA- Particulary Sensitive Sea Area) einsetzen, die bereitsseit vielen Jahren zwischen den drei Wattenmeerstaaten diskutiert wird. Das Wattenmeer erfüllt in seinen trilateralen Schutzgebietsgrenzen (entspricht in Deutschland den Nationalparken) alleAnforderungen, da es sich um ein ökologisch besonders wertvolles Gebiet handelt, das durch negative Auswirkungen des Schiffsverkehrs beeinträchtigt werden kann. "Die Aufnahme diesesGebietes in alle Seekarten wäre nicht nur ein politisches Signal, sondern würde den Schutz des Wattenmeeres auch erkennbar verbessern, da die Schiffsbesatzungen beim Annähern,Durchfahren bzw. Passieren sensibilisiert würden," sagte Gila Altmann.

Sie trat damit zugleich Befürchtungen entgegen, Hafenwirtschaft und Schifffahrt müssten dadurch mit zusätzlichen Belastungen rechnen. "Die Umsetzung bestehender Schutzvorschriftensind in den vergangenen Jahren intensiviert worden, sodass keine zusätzlichen Maßnahmen im Zuge der Anerkennung als besonders empfindliches Meeresgebiet geplant sind. DieWettbewerbsfähigkeit der Hafen- und Schifffahrtsbranche bleibt voll und ganz erhalten," betonte sie. Im Zusammenhang mit den Unglücken von "Pallas" und "Erika" wurden umfangreicheMaßnahmepakete des Bundes gemeinsam mit den Ländern und der EU beschlossen, die in den kommenden Jahren zu einem wesentlich höheren Sicherheitsniveau in der Nordsee führenwerden. Das Wattenmeer wäre bei seiner Anerkennung das weltweit dritte besonders empfindliche Meeresgebiet nach dem Great Barrier Reef bei Australien und dem kubanischenSabana-Camagüey-Archipel.

Die Auszeichnung des Wattenmeeres als Weltnaturerbe ist ein weiterer wichtiger Punkt der Konferenz. Deutschland strebt eine Aufnahme in die UNESCO-Liste spätestens für das Jahr 2005 an.Eine mögliche Nominierung kann allerdings nur gemeinsam mit der örtlichen Bevölkerung und Interessenvertretern vorbereitet werden. Deshalb wurden in diesem Jahr intensiveGespräche mit Anwohnern und Verbänden im Rahmen von Anhörungen geführt. Während sich in Deutschland eine positive Resonanz abzeichnet, sind die Signale aus den beiden anderenStaaten sehr unterschiedlich -- bis hin zur Ablehnung in Dänemark. Daher ist in Esbjerg ein solcher Beschluss noch nicht zu erwarten.

30.10.2001 | Pressemitteilung 218/01 | Meeresschutz
https://www.bmuv.de/PM1605
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