Berlin, Frankfurt/Oder und die Region Hannover haben sich erfolgreich beworben
Bundesumweltminister Jürgen Trittin stellt bis 2004 insgesamt rund 2,5 Millionen € zur Verfügung, um modellhaft die Umsetzung von anspruchsvollen Umweltstandards im öffentlichen Nahverkehr zu fördern. Nach einer Aufforderung des Bundesumweltministeriums an öffentlichen Nahverkehrs Unternehmen sowie an Verantwortliche in den Kommunen im Frühjahr 2001, entsprechende Konzepte vorzulegen, haben sich die Berliner Verkehrsgesellschaft (BVG), die Stadtverkehrsgesellschaft Frankfurt/Oder sowie die Region Hannover erfolgreich um die Teilnahme an dem Pilotvorhaben beworben. So werden Berlin und Frankfurt/Oder bei der Beschaffung umweltfreundlicher Busse, die Region Hannover bei der Umsetzung ihres Konzepts zur Einbeziehung von hohen Umweltstandards bei der Vergabe von Leistungen des öffentlichen Nahverkehrs im Wettbewerb unterstützt.
Mit diesem Vorhaben soll beispielhaft gezeigt werden, wie anspruchsvolle Umweltstandards im öffentlichen Personennahverkehr - insbesondere im künftigen europaweiten Wettbewerb - umgesetzt werden können. Denn vielfach ist die Diskussion um den bevorstehenden Wettbewerb im öffentlichen Nahverkehr noch zu sehr auf die Kostenfrage beschränkt. Aus Sicht des Bundesumweltministeriums sollte es aber verstärkt um einen Qualitätswettbewerb gehen, der attraktive Nahverkehrsangebote mit hohen Umweltstandards verknüpft. Anderenfalls droht der öffentliche Nahverkehr nicht nur bei der Mobilität, sondern auch aus Umweltsicht den Wettbewerb mit dem PKW zu verlieren.
Aus Umweltsicht geht es vor allem darum, die Umweltbelastungen des Verkehrs wie Rußpartikel, Stickoxide und Lärm deutlich zu reduzieren. Das Pilotvorhaben soll daher die Einsicht vermitteln, dass es unter veränderten Wettbewerbsbedingungen wirtschaftlich tragfähige sowie umwelt- und verbraucherfreundliche öffentliche Nahverkehrsangebote geben kann.
38 öffentliche Nahverkehrs-Unternehmen und Verantwortliche in den Kommunen hatten ihr Interesse zur Teilnahme am Pilotvorhaben bekundet. Dabei hat sich gezeigt, dass zwar eine Reihe von Nahverkehrsunternehmen auf die Einbeziehung von Umweltstandards in den künftigen Wettbewerb gut vorbereitet ist, es aber insgesamt noch zu wenige sind. Deshalb sollen die Ergebnisse des Projekts einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht werden, damit Umweltqualität künftig nicht ausschließlich als Kostenfaktor, sondern als notwendiger Bestandteil einer qualitativ hochwertigen Leistung des öffentlichen Nahverkehrs betrachtet wird.