Projektlaufzeit
11.2015 - 01.2019
Forschungskennzahl
3715 62 201
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Menschen in sozial benachteiligten Stadtquartieren sind oft besonders stark von gesundheitsbeeinträchtigenden Umwelteinflüssen wie Lärm und Luftschadstoffen betroffen. Die Vermeidung und der Abbau sozialräumlicher Konzentrationen von gesundheitsrelevanten Umweltbelastungen und die Gewährleistung eines sozialräumlich gerechten Zugangs zu gesundheitsrelevanten Umweltressourcen, wie Grünflächen, sind Ziel des Ansatzes "Umweltgerechtigkeit". Drei Pilotkommunen – Kassel, Marburg und München – haben über zwei Jahre und wissenschaftlich begleitet durch das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) erprobt, wie der vergleichsweise neue Ansatz Umweltgerechtigkeit in der kommunalen Praxis umgesetzt werden kann.
Insgesamt zeigte sich, dass die Pilotkommunen unterschiedliche Zugänge und Schwerpunkte wählten, den Ansatz Umweltgerechtigkeit aufzugreifen und in der eigenen Stadt zu implementieren. Grundsätzlich kann jedoch in allen drei Städten beobachtet werden, dass folgende Faktoren zur Schaffung von mehr Umweltgerechtigkeit beitragen können: eine intensive Selbstvergewisserung über Vorstellungen und Ziele, die mit dem kommunalen Querschnittsthema Umweltgerechtigkeit zusammenhängen, "Rückendeckung" durch die Kommunalpolitik, Nominierung einer "Kümmerer" – beziehungsweise Ansprechperson in der Verwaltung sowie geeignete Verfahren der Verwaltungszusammenarbeit wie ressortübergreifende Gremien auf Steuerungs- und Arbeitsebene. Gleichzeitig bestätigen die in den Pilotkommunen beteiligten Akteure damit im Grundsatz die vom Difu im Vorläuferprojekt "Umweltgerechtigkeit im städtischen Raum" entwickelten Handlungsempfehlungen.