Hilfe für Insekten am Haus und im Garten
Unsere Insekten mögen es bunt. Je vielfältiger ihr Garten oder Balkon ist, desto wohler fühlen sich unsere nützlichen Mitbewohner.
Im eigenen Garten bieten sich zum Beispiel heimische Stauden, wie Himbeere, Weißdorn oder Efeu an. Gern besucht und passend für Balkon und Garten sind zum Beispiel Blüten von Glockenblumen, Natterkopf, Färberkamille, Kornblume, Salbei und Pfefferminze.
Auch unsere heimischen Obstbaumsorten kommen als Insektenkost in Frage. In einer Streuobstwiese können zum Beispiel in einem einzigen alten Hochstamm bis zu 1000 unterschiedliche Insektenarten vorkommen.
Im Bezug zum richtigen Zeitpunkt des Mähens im eigenen Garten, gilt allgemeinhin: Weniger ist mehr. Da die Blüten der Wiesenpflanzen als Nahrung für unsere Insekten dienen, kann man das komplette Abmähen der Wiese mit dem Abräumen des gedeckten Mittagstisches bei uns Menschen vergleichen. Es wird daher empfohlen, Wildblumenwiesen nicht mehr als zweimal im Jahr zu kürzen. Optimal ist eine sogenannte gestaffelte Mahd. Hier teilt man die Wiesefläche auf und mäht zuerst die erste Hälfte. Sobald sich hier wieder neue Blüten zeigen kann die zweite Hälfte gekürzt werden.
Blütentragende Pflanzen bilden eine wichtige Nahrungsgrundlage für viele Insekten. Darüber hinaus sollten aber auch Nistmöglichkeiten und Überwinterungsquartiere bedacht werden. Ein Garten, der neben Nahrungspflanzen auch Brachflächen und offenen Boden bietet, ist hier sehr wichtig. Unsere Insektenarten nutzen Höhlen im Boden, Totholz oder alte Pflanzenteile als Wohnraum. Eine gepflegte Unordnung ist daher ein ebenso wichtiger Bestandteil, wie vegetationsarme Bodenstellen. Wer bei der Nistplatzsuche nachhelfen möchte, kann dafür auch sogenannte Insektenhotels aufstellen. Hier sollte auf Qualität geachtet werden, denn einige der im Handel angebotenen berücksichtigen nicht hinreichend die Bedürfnisse von Wildbiene und Co..
Zu unseren nestbauenden Insekten gehören die Wildbienen. Sie benötigen mindestens zwei Ressourcen: Nahrungspflanzen und geeignete Orte für den Hausbau. Bei etlichen Arten kommt als dritte Ressource noch das Baumaterial hinzu. Je nach Art werden hierfür zum Beispiel Lehm, Steinchen, Baumharz, Blätter, Pflanzenwolle oder auch Blütenblätter genutzt. Ein optimaler Lebensraum bietet all diese Ressourcen in nahem Abstand zueinander. Vor allem kleinere Insekten oder auch unsere Hummeln gehören nicht zu den Langstreckenfliegern und werden von kurzen Distanzen profitieren.
Um den quirligen Bestäubern nicht zu schaden, sollte auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Bioziden gänzlich verzichtet werden.